Wildbirne
1998
Baum des Jahres
pyrus piraster
Foto: Krzysztof Ziarnek Kenraiz CC BY-SA 4.0
Die Dolden tragen weiße, zwittrige Blüten mit roten Staubgefäßen. Die 3–4 cm großen Früchte schmecken sauer und bitter.
Trotz ihrer holzigen Früchte ist die Wildbirne die Mutter aller gezüchteten Kulturbirnen. Kaum vorstellbar bei diesem kleinen struppigen Baum mit dornenbesetzten Zweigen. Im Frühjahr sind die Zweige mit weißen Blütendolden bedeckt.
Wildbirnenbäume sind heute selten – fast eine Sensation, wenn man sie in den warmen Lagen im Süden Deutschlands findet.
Foto: gemeinfrei
Wildbirnenholz ist so selten, dass es zu Liebhaberpreisen für Intarsien und Furniere in die Möbeltischlerei geht. Das blassrötliche bis rötlichbraune Holz ist hart, schwer und fein gemasert.
Wissenswert!
» In der Mythologie wurde die Birne seit Urzeiten mit dem Männlichen in Verbindung gebracht, der Apfel mit dem Weiblichen: Als Liebesorakel sollten Mädchen daher unter einen Birnbaum, junge Männer unter einen Apfelbaum gehen.
» Wie alle Wildobstarten hat auch die Wild- bzw. Holzbirne einen hohen Nutzen für die Tierwelt. Die Blüten ernähren Insekten und die Früchte Siebenschläfer, Marder und Dachs.
» Gelees und Marmeladen bekommen durch das Mitkochen der Früchte einen würzigeren Geschmack.
Steckbrief
Alter » bis zu 200 Jahre
Stammdurchmesser » bis 90 cm
Höhe » bis 20 m
Verbreitung
Fotos: Krzysztof Ziarnek,Kenraiz CC BY-SA 4.0 / Baumkunde.de