Wildapfel
2013
Baum des Jahres
malus sylvestris
Foto: A. Roloff
Die duftenden Blüten dienen Bienen Ende April/Anfang Mai als Nahrungsquelle. Die Blüte erfasst nicht jedes Jahr die gesamte Baumkrone, da viele Äste nur jedes 2. Jahr blühen.
Man könnte meinen, dass der uns bekannte Kulturapfel vom heimischen Wildapfel abstammt – das ist aber falsch, wie genetische Untersuchungen zeigen!
Unsere verschiedenen Apfelsorten stammen vom asiatischen Wildapfel ab. Das Wissen über den Anbau von Äpfeln gelangte über die Seidenstraße von Asien nach Europa. Mit den Römern kam dann der Kulturapfel über die Alpen.
Die Apfelzucht kam im frühen 19. Jh. »in Mode«. An unserem heimischen Wildapfel ging diese Entwicklung vorbei: Seine Früchte sind klein, hart, sauer bis bitter und grün bis gelb.
Im Gegensatz zu allen Kultursorten sind die Blattstiele, Blatt- und Blütenunterseiten beim heimischen Wildapfel unbehaart.
Wissenswert!
» Der Wildapfelbaum ist ein Einzelgänger, der Licht braucht, aber sonst geringe Ansprüche an seinen Standort stellt. Trotzdem gehört er zu den bedrohten Arten.
» Wildäpfel wurden nur als Viehfutter und wegen des hohen Gerbsäureanteils als Konservierungsmittel genutzt. Heute wird er zu Tee oder Gelee verarbeitet.
» Sein rötlich-brauner Kern macht das Holz bei Kunsttischlern und Drechslern begehrt. Es ist hart, schwer und wurde früher z. B. für die Zahnräder von Uhren und Holzschrauben verwendet. Es gilt als das seltenste Holz Deutschlands.
Steckbrief
Alter » bis zu 100 Jahre
Stammdurchmesser » bis 50 cm
Höhe » bis 10 m, häufig strauchig
Verbreitung
Fotos: Per Arvid Åsen CC BY-SA 3.0